Amoklauf in Virginia Der Dozent, der sein Leben opferte

Sein Tod rettete mehreren Studenten das Leben: Der 75-jährige Professor Liviu Librescu stellte sich mutig zwischen sie und den Amokläufer. Zunächst hieß es, er sei nur verletzt. In einer E-Mail bedankten sich die Überlebenden nun bei der Witwe.

Die Virginia Tech hat einen Helden: den 75-jährigen Dozenten Liviu Librescu. Bei dem Amoklauf an der Hochschule hat der Israeli mehreren Studenten das Leben gerettet, in dem er sich dem Todesschützen im Eingang zu seinem Vorlesungsraum entgegenstellte. Der Professor kam dabei ums leben.

So schrieben es Studenten Librescus an seiner Witwe in einer E-Mail. Marlena Librescu erklärte, ihr Mann habe seinen Beruf mit ganzem Herzen und ganzer Seele geliebt, wie sie dem israelischen Online-Nachrichtendienst NRG berichtet. In einem Telefonanruf sei ihr zunächst mitgeteilt worden, dass ihr Mann verletzt worden sei. Daraufhin habe sie ihn in mehreren Kliniken gesucht, aber nicht finden können. Schließlich habe sie dann erfahren, dass ihr Mann getötet worden sei.

Das Paar ist 1978 von Rumänien nach Israel ausgewandert. 1986 gingen sie dann nach Virginia. Librescus Sohn Joe sagte dem israelischen Militärrundfunk, sein Vater habe zunächst nur für die Dauer eines Sabbatjahrs in den USA bleiben wollen. Dann habe er seinen Unterricht an der Virginia Tech aber verlängert.

Unter den Opfern des Amoklaufs ist auch eine weitere Lehrkraft: der Biomechaniker Kevin Granata. Er war Experte für orthopädische Forschung, ehe er an die Virginia Tech kam. Dort brachte er den Studenten die mechanischen Grundlagen von Muskelreflexen und Robotertechnik bei. Granata habe zu den fünf führenden Biomechanikern der USA gehört, sagte der Dekan des Fachbereichs Ingenieurswissenschaften Ishwar Puri.

Ishwar Puri würdigte die beiden als führende Wissenschaftler in ihrer Disziplin. Librescu habe mit seinen Arbeiten zur Materialforschung in der Luftfahrt die Sicherheit von Flugzeugen verbessert, sagte so der Institutsleiter.

AP · DPA
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